// PUNKTSPIEL SC LENGGRIES

Lenggries chancenlos gegen dominante Holzkirchner

Am heißen Mittwochabend vor dem Heimspiel gegen die Gäste aus Lenggries war für die Haidroadkicker bereits alles klar. Sie sind unabhängig von den Ergebnissen der nächsten drei Spiele Meister in der Kreisklasse! Der Zweitplatzierte SV Bad Tölz unterlag im Auswärtsspiel gegen tapfere Rottacher, die somit die Chancen auf einen Klassenerhalt wahren können. Mit breiter Brust und stolzen Gesichtern verfolgten die Jungs von der Haidroad nun ein neues Ziel – die perfekte Rückrunde! Mit bereits acht Siegen aus acht Spielen konnten sie ihren Kontrahenten davoneilen und die Tabellenführung zementieren. Nun wollten sie diese Serie bis zum Saisonende halten, um ihre fantastische Leistung und spielerische Entwicklung zu untermauern.

Der frischgebackene Meister legte gut los. Schon in den ersten Minuten ergaben sich einige gute Chancen aus dem Spiel heraus. Nach Tempodribbling von Emil Mitterer spielte er Nick Feldbrach halblinks am Strafraum frei. Sein Schuss war jedoch etwas unplatziert und der große Torwart lenkte den Ball über die Latte. Luk Hochapfel spielte die anschließende Ecke hoch auf den langen Pfosten. Leon Haller lief mit Tempo ein und köpfte das Leder aus kurzer Distanz in die Maschen (6.). Lenggries sorgte indes über beide Flügel für Gefahr, die mit zwei schnellen, wendigen und technisch versierten Spielern ausgestattet waren. Bei den Hausherren war gutes Stellungsspiel und defensive Zusammenarbeit gefragt. Und so stoppten sie die Vorstöße und leiteten eigene schnell ein. Da das Umschaltspiel der Gäste oft nicht existent war – und bis zu vier Spieler vorne blieben – konnten die Holzkirchner ohne viel Widerstand in die gegnerische Hälfte eindringen und die Überzahl geschickt ausspielen. Nach einer scharfen Hereingabe von außen rechts durch Freddy Heidenreich hatte Nick erneut den Treffer auf dem Fuß. Doch erneut scheiterte er am Torwart. Der nächste Angriff war wie aus dem Bilderbuch. Nach Ballgewinn in der eigenen Hälfte marschierte Emil durch den gegnerischen Abwehrverbund, spielte einen Doppelpass mit Nick, dribbelte an weiteren zwei Gegenspielern vorbei, und brachte den Ball von links scharf flach vor das Tor. Milan Kodaj hatte dabei keiner auf dem Schirm, als er völlig freistehend vor dem Torwart den Schlappen zum 2:0 hinhielt (12.). Mit dem Anstoß sorgte Lenggries für einen kleinen Aufreger. Der Ball wurde kurz abgelegt und sofort hoch über die Abwehrspieler in den Strafraum gespielt. Der Lenggrieser Flügelflitzer konnte aber den schwer zu verarbeitenden Ball nicht genau treffen und verfehlte knapp. In der nächsten Aktion waren sie da erfolgreicher. Einen Freistoß von der rechten Strafraumkante zirkelte der Lenggrieser Kapitän wunderschön ins lange Eck (15.). Kurze Euphorie bei den Gästen, die aber nicht lange währen sollte. Leon Swiader, gerade erst eingewechselt, konnte mit einem schnellen Doppelschlag die Weichen klar auf Sieg stellen (16.,17.). Bei seinem ersten Treffer profitierte er von einem Kommunikationsfehler der gegnerischen Abwehr und konnte mühelos einschieben. Beim zweiten Treffer war es wieder eine herrliche Kombination. Eine halbhohe Flanke von rechts von Milan konnte Nick direkt verarbeiten, indem er auf Leon ablegte. Der nagelte die Kugel humorlos ins Netz. In der 23. Minute war das Spiel wohl endgültig entschieden. Leon Swiader wurde im Strafraum zu Fall gebracht. Den fälligen Strafstoß verwandelte Namensvetter Leon Haller zum 5:1. Eine Riesenchance hatte Lenggries dennoch. Ein gut ausgespielter Angriff führte dazu, dass der Gästestürmer frei vor dem Tor zum Abschluss kam. Doch sein Schuss ging nur an den Pfosten.

Nach der Halbzeit dominierte der TuS noch mehr als im ersten Durchgang. Lenggries tat sich richtig schwer, den Ball zu gewinnen bzw. zu halten. So sahen die Zuschauer sehr verspielte spielfreudige Meister, die immer wieder für Staunen sorgten. Kurz nach Wiederanpfiff hatte Emil die erste Chance. Als Innenverteidiger setzte er an der Mittellinie zu einem seiner unwiderstehlichen Solos an. Gleich vier Gegner spielte er aus und kam aus bester Position halblinks im Strafraum zum Abschluss. Sein Schuss war jedoch unplatziert und der Torwart hatte keine Mühe, den Ball abzuwehren. Beim Nachschuss von Milan traf er dabei einen Verteidiger am Rücken, sonst wäre das halbe Dutzend perfekt gewesen. Auch in der nächsten Szene war Emil im Mittelpunkt. Nach Balleroberung dribbelte er mit Vollgas die Abwehrkette an und spielte im richtigen Moment den Ball in den Lauf von Vinzi Schuler. Doch auch er konnte den Torwart nicht überwinden. In der nächsten Szene schaffte es Milan mit einem platzierten Schuss nach Anspiel von Ben Ibrahim auf 6:1 zu erhöhen (40.). Ein Paar Minuten später die nächste Chance, als Luk mit einem guten Pass Henry Lemke in Szene setzte. Aber er schaffte es nicht, den Ball ins Tor unterzubringen. Es häuften sich die Großchancen, sodass der nächste Treffer nur noch eine Frage der Zeit war. Kurz vor Spielende versuchten die Haidroadkicker nochmal alles, um ihr Torkonto aufzustocken. Henry eroberte vorne links den Ball, drang in den Strafraum vor und legte auf Nick ab, der souverän abschloss (55.). Keine zwei Minuten später konnte Nick erneut jubeln. Freddy tankte sich rechts durch, und brachte die Flanke vor das Tor. Nick hielt den Oberschenkel zum 8:1 hin (57.). In der nächsten Szene konnte sich Nick revanchieren. Sein Chipperpass erreichte den einlaufenden Freddy, der überlegt ins lange Eck zum 9:1 Endstand einschob (59.).

Zusammenfassend war das wieder ein Spiel zum Genießen. Die Jungs harmonierten hervorragend miteinander. Viele Doppelpässe und Ballstafetten führten zu Unmengen an Torchancen. Mit erdrückend viel Ballbesitz schafften sie es, die Lenggrieser mürbe zu spielen, die phasenweise wenig Widerstand leisteten. Diese konnten zwar immer wieder Nadelstiche setzen, doch Schlussmann Matthias wurde dank hervorragender Abwehrarbeit nur durch Distanzschüsse geprüft. Der Gästetrainer gratulierte den jungen Haidroadkickern zur verdienten Meisterschaft, die zurecht stolz sein dürfen, in einer Liga mit bis zu zwei Jahre älteren Spielern so einen Auftritt über eine ganze Saison hinzulegen. Nach längerer Eingewöhnungsphase in der Hinrunde reifte das Team um Trainer Martynas Sugzda in der Rückrunde zu einer Einheit, die durch spielerische Extraklasse gelernt haben, physische Überlegenheit zu schlagen.

Bericht: Martynas Sugzda