// PUNKTSPIEL FC DEISENHOFEN

TuS Holzkirchen - FC Deisenhofen 2:3

PUNKTSPIEL FC DEISENHOFEN

Unglückliche Niederlage zum Saisonauftakt

Wie schon letzte Saison starteten die Haidroadkicker gegen FC Deisenhofen. Vor einem Jahr unterlag man da noch recht deutlich mit 2:5. Dieses Jahr, diesmal in der Kreisliga, pochten die Holzkirchner auf Revanche.

Die Partie startete ohne wirkliches Abtasten. Das Spieltempo war hoch, das Pressing auf beiden Seiten aggressiv. Man wollte sich gegenseitig nicht ins Spiel kommen lassen. Die erste sehr gute Torchance hatten die Gäste, die nach einem Ballgewinn auf ihrer linken Angriffsseite durchbrachen und den Ball im Strafraum querlegten. Der einlaufende Spieler konnte zwar Torwart Matthias Jacobi überwinden, doch Leon Haller sicherte auf der Linie ab und konnte den Schuss abwehren. Die FCD-Offensive war enorm gefährlich. Sie waren schnell, physisch stark und versuchten durch energisches Anlaufen Fehler zu erzwingen. Holzkirchen strauchelte immer wieder, doch man blieb der Linie treu, das Pressing flach zu überspielen. In der 7. Spielminute belohnten sich die Hausherren auch prompt. Emanuel Kriegl spielte einen scharfen Ball auf den kurz kommenden Stürmer Michael Babl, der den Ball in die Drehung mitnahm und sofort steil auf Milan Kodaj spielte. Der enteilte der hochstehenden Defensive, umkurvte den Torwart mühelos und schob zur 1:0 – Führung ein. Ein sehr schön herausgespielter Treffer! Deisenhofen war in der Folge sichtlich verunsichert. Ein wirklicher Spielaufbau fand nicht statt. Stattdessen konzentrierten sie sich auf lange Bälle und Gegenpressing bei Ballverlust. Der permanente Druck verlangte Holzkirchen sehr viel ab, die es gewohnt sind, viel Ballbesitz zu haben. Bei so einem Gegner bedeutet das, Stress pur! So hatte Deisenhofen nach einem leichtsinnigen Fehlpass im Strafraum wieder einen Hochkaräter. Der Stürmer dribbelte von der Grundlinie aus Richtung Tor und legte ab. Der Mitspieler konnte aber den Ball nicht richtig drücken und verschoss aus knapp 4 Metern. Sehr viel Glück für Holzkirchen! Mit zunehmender Spielzeit schnürte Deisenhofen die Hausherren in der eigenen Hälfte ein. Entlastung Fehlanzeige! Und kaum war Holzkirchen einmal aufgerückt, war bei Ballverlust Alarmstufe Rot angesagt. So konnte Deisenhofen nach Ballgewinn schnell nach vorn durchstecken und frei vor dem Tor zum Abschluss kommen. Matthias hatte jedoch gut aufgepasst, lief raus, machte beide Ecken exzellent zu und zwang den Stürmer zum Fehlschuss. Der Ausgleich lag förmlich in der Luft. Und genau in dieser Phase gelang den Hausherren die 2:0 – Führung. Nach einem missglückten Angriff der Holzkirchner wehrte ein Deisenhofener den Ball nach vorn ab. Leo Tretbar war gedankenschnell und brachte den Ball direkt als Flanke in den Strafraum, wo Michael einlief und den Ball über den Torwart köpfte (20.). Schönes Tor, dass aber nicht zählen hätte dürfen, da Michael zum Zeitpunkt der Flanke knapp im Abseits stand. Doch die komfortable Führung währte nur kurz. Ein langer Diagonalball reichte aus, um die hochstehende TuS-Abwehr zu überwinden. So konnte der FCD-Stürmer unbedrängt in den Strafraum eindringen und auf den einlaufenden Mitspieler querlegen, der den Schlappen hinhielt, und auf 2:1 verkürzte (22.). Kurz darauf hatten sie auch noch die Gelegenheit auf den Ausgleich. Wiedermal erreichte ein Steckball einen Stürmer, der frei vor dem Tor zum Abschluss kam. Matthias zeigte aber eine starke Parade und wehrte die Kugel zur Ecke ab. Gegen Ende der ersten Halbzeit kam auch endlich mal ein Steckball der Hausherren durch. Michael war der glückliche Empfänger. Doch der legte sich den Ball etwas zu weit vor und der Keeper konnte den Ball locker aufnehmen. Torjäger Max Holzinger, der bis dahin nicht viel in Erscheinung trat, hatte auch noch eine gute Gelegenheit. Nach Zuspiel an der rechten Strafraumkante tanzte er den Gegner geschickt aus, schlenzte den Ball schön ins lange Eck. Doch diese Bälle liebt jeder Torwart, wenn sie die richtige Höhe haben. Mit einer schönen Hechtparade wehrte er den Schuss ab. Kurz darauf ging es in die Halbzeitpause. 

Im zweiten Durchgang wollte Holzkirchen das Spiel anpassen. Sie spürten, wenn Deisenhofen versuchte von hinten flach auszuspielen und sie unter Druck gesetzt wurden, Fehlpässe oft die Folge waren. Das wollten sie erzwingen. Zusätzlich wollten sie schneller in die gegnerische Hälfte kommen und versuchten den Pressingring der Deisenhofener mit Flugbällen auf die Sturmreihe zu überspielen. Schon in der ersten Minute gelang ihnen das. Kapitän Luk Hochapfel spielte einen hohen Ball auf Max in die Tiefe, der von der Grundlinie rechts Milan bediente. Der wiederum sah Michael, der allerdings zu hastig abschloss und das Tor weit verfehlte. Ein paar Minuten später zwei ähnliche Spielsituationen. Nick Feldbrach bekam den Ball jeweils auf Höhe der Mittellinie mit dem Rücken zum Tor und spielte aus der Drehung heraus zwei sehr schöne Pässe zwischen die zwei Innenverteidiger. Zweimal konnte sich Max lösen. Doch einmal war der Ball etwas zu lang und die Position für einen Torabschluss zu ungünstig. Das andere Mal war der Torwart hellwach und konnte rechtzeitig klären. Mit zunehmender Spieldauer wurde das Spiel unruhiger. Gerade die Gästefans als auch der Trainerstab waren mit keiner Entscheidung des Schiedsrichters zufrieden, teilten dies alle paar Sekunden lautstark mit und brachten so in das schnelle, harte, aber faire Spiel unnötig Unruhe rein. Dass der Schiedsrichter sehr jung und unerfahren war und Fehler menschlich sind, schien sie nicht zu interessieren. Sinnbildlich dazu ein Schiedsrichterball, der zu Holzkirchen gespielt werden sollte. Doch anstatt Fairplay zu sehen, lief man die Verteidigung noch vor der Ballannahme an und erzwang fast einen Ballverlust direkt vor dem TuS-Gehäuse. Zurück zum Fußball! Die Endphase der Partie wurde eingeleitet. Die erste gefährliche Aktion nach langer Zeit gehörte Deisenhofen, die einen Freistoß aus circa 20 Metern knapp über das Tor feuerten. In der Anschlussaktion ein schöner Angriff der Hausherren. Nick steckte perfekt zu Max durch, der frei vor dem Tor zurückgepfiffen wurde. Sehr schade, da es gleiche Höhe war. Doch in Anbetracht des Abseitstores in der ersten Halbzeit darf man sich nicht beschweren, so hart es auch sein mag. Von Deisenhofen war eigentlich nicht mehr viel zu sehen. Sie wurden ungeduldig und spielten viele lange Bälle. Bei einer eigentlich harmlosen Situation im Zentrum nahm das Unglück seinen Lauf. Einen Pass ins Zentrum verhinderte Quentin Lindlbauer noch. Den Abpraller versuchte Luk zu klären, aber traf den Ball nicht richtig. So gelang der Ball irgendwie zum großen FCD-Stürmer, der erst Emanuel anschoss, dann Leon Haller, um den Ball dann wiederum zu bekommen und einzunetzen (51.). Was für ein Ping-Pong-Tor. Im Gegenzug hatte Max eine hervorragende Gelegenheit. Nach schönem Pass von Emanuel konnte Deisenhofen in letzter Not klären. Eine Minute später wurde Max erneut steilgeschickt und kurz vor dem Strafraum zu Fall gebracht. Der Freistoß war allerdings ungefährlich. Es blieb spannend! Die letzten Minuten liefen. Keiner wollte sich mit dem Unentschieden zufriedengeben. Dann wieder eine sehr strittige Szene. Luk trennt den Gegner mustergültig per Grätsche vom Ball. Doch der Pfiff war klar zu hören und so sammelten sich alle am Strafraum der Haidroadkicker. Der getretene Freistoß segelte über Matthias hinweg unter die Latte ins Tor (58.). Sehr bitter für die Hausherren, denen nicht mehr viel Zeit zum Reagieren blieb. Doch diese folgte sofort! Wieder drehte Max auf der rechten Seite auf, überlief die Abwehr und legte quer zu Michael, der den Ball knapp verpasste. Was für eine Chance! Doch zugleich auch die letzte. Endstand 2:3.

Zusammenfassend war das ein hochklassiges Spiel mit zwei stark spielenden Teams. Beide Seiten zeigten, was sie draufhaben und verteidigten hervorragend. Deisenhofen konnte die physischen Vorteile nutzen, indem sie über fast die volle Spielzeit Forechecking spielten und die Holzkirchener größtenteils in Schach hielten. Holzkirchen muss sich dennoch nicht verstecken, da sie trotz hohem Druck technischen Fußball präsentierten. Manchmal hat das andere Team eben mehr Glück und man selbst mehr Pech.

Bericht: Martynas Sugzda